Spielzeug oder durchdachte Erfindung?

Smart Gadgets

Trifft Technik auf Pflanzenwelt, entsteht Bemerkenswertes. Was davon wirklich sinnvoll ist, darüber herrscht auch in der Pflanzenfreund-Redaktion Uneinigkeit. Aber wir wissen: Manche unserer Leserinnen und Leser empfinden die Sache mit dem grünen Daumen so oder so als masslose Übertreibung. Weil Technik tut’s doch auch! Hier eine Auswahl unserer Top-Picks.

 

 
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WIE HAST DU’S MIT DEM WASSER,

GRÜNLILIE?

Ist diese Grünlilie schon wieder durstig? Ich habe doch erst – ja wann eigentlich ... Leute, die aus Angst vor Unterversorgung ihrer grünen Freunde regelmässig Gewissensbisse haben, können beruhigt sein: Hilfe ist in Sicht. Passende Apps gibt es viele, zum Beispiel von Gardenia, Waterbot, myPlants. Viele von ihnen geben auch botanische Zusatzinformationen oder Gartentipps. Andere, so die Giesskanne-App, agieren nach dem Prinzip: Let’s keep it simple. Sie informiert darüber, wann gegossen werden sollte, in der Kaufversion auch über Düngergaben, das war’s. Die Giesskannen-App richtet sich an absolute Neulinge. Soll heissen: Menschen, die nicht erkennen, dass eine schrumpelig-braune Grünlilie schon längst über den Jordan getreten ist und dass stehendes Wasser im Pflanzbehälter maximal noch Wasserlinsen glücklich macht.

Meinung der Redaktion: Wenn’s auch nur eine Pflanze vor dem Vertrocknungstod schützt, warum nicht?

Zielgärtnernde: absolute Anfänger

 
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ERKENNE DEN TODESSTERN

Ist das jetzt eine Florfliege oder eine Blattlaus? Jeder hat mal klein angefangen, auch die Influencerin, die sich ins grüne Balkonumfeld bettet und auf allen Kanälen ihr grünes Wissen preisgibt. Wer aber genauer wissen möchte, warum die Florfliege klar nach dem Motto «The force is with us» agiert – wenn’s um Schädlingsbekämpfung geht – sollte die kostenlose App «Nützlinge im Garten» versuchen. Die App verfügt über eine grosse Datenbank, gefüllt mit Schädlingen und Nützlingen. Mittels eines simplen Bestimmungsschlüssels lässt sich das Insekt definieren – für Eilige gibt es zudem eine Fotosuche mit verschiedenen Tiergruppen. Im Falle der Kartoffelblattlaus, dem Todesstern im Galaktischen Krieg, wäre der nützliche Gegenspieler wohl der Siebenpunkt-Marienkäfer.

Die Pflanzenfreund-Redaktion findet: Wer mehr will als Insektenbeine zählen, dem ist hier geholfen.

Zielgärtnernde: Anfänger

 
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EIN GEWÄCHSHAUSKIND

Auch in der gartenlosen Parterrewohnung Kräuter ziehen, die flott wachsen und Aroma haben – wer will das nicht? Ein Wunsch, den die Daniel Düsentriebs da draussen in der Welt gehört und umge- setzt haben. Selbst ein grosser deutscher Hersteller von Haushalts- und Gewerbegeräten ist schon ins Zukunftsfeld «Vertical Farming» eingestiegen. Herausgekommen sind smarte Minigewächshäuser für die dunkle WG-Küche, das spärlich belichtete Wohnzimmer, den grauen Hausgang. Oder die helle Version all dessen. Unser Favorit: die GreenBox, das Gewächshauskind eines Öko-Innovators und einer Bauingenieurin. Als autarker Garten kümmert sich die GreenBox selbstständig um die Pflanzen; Wohn- und Lichtbedingungen sind absolut irrelevant. Alle zwei bis drei Wochen muss man Wasser hinzufügen – das war’s. Sensoren im Inneren des Minigartens über- wachen Pflanzenwachstum, Temperatur und Wasserverfügbarkeit; LED-Leuchten sorgen für die nötige Energie zur Photosynthese. Steuern und kontrollieren lässt sich alles per App.

Was dem Pflanzenfreund positiv auffällt: Anders als bei ähnlichen Systemen, lassen sich in den separat beziehbaren «PlantPlugs» eigene Pflanzensamen heranziehen.

Zielgärtnernde: Alle, die frische Kräuter lieben

Text: Judith Supper

Die übrigen sechs «Bewertungen» findest Du in unserer Print-Ausgabe vom September 2021.

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