Grünraum-Wettbewerb 2024

«Wasser im Garten»: So lautete unser diesjähriger Grünraum-Wettbewerb. Aus sieben mega Projekten mussten wir uns für eines entscheiden. Was uns schliesslich überzeugt hat, ist ein Trockenbiotop mit Teich. Und weil eigentlich jedes Projekt es verdient hätte, das Siegerkrönchen aufzusetzen, stellen wir die Zweitplatzierten hier im Blog vor.

 

Das Gewinnerprojekt ist zugleich Feuchtbiotop und Ruderalfläche

Ein Schwimmteich in Fehraltdorf

Bei dieser Garten-Neuplanung wurde dem Thema «Wasser» grosse Bedeutung beigemessen. So wurde ein 5 000 Liter Wassertank verbuddelt, damit der Gemüsegarten mit Regenwasser versorgt werden kann. Es gibt Trockensteinmauern mit Wassertränken und für die wasserliebenden Hausbewohnerinnen sogar ein Schwimmteich. Die Familie liebt ihn über alles, denn im Sommer kühlt er hitzige Kinderköpfe, im Herbst bildet der Regen Tropfen auf dem Wasser und der Wind kräuselt die Oberfläche des Wassers. Sogar im Winter hat die Familie wöchentlich den Sprung ins kalte Wasser gewagt. Hinzu kommen die vielen Tiere, die der Schwimmteich anlockt: Schon ein paar Tage nach der Fertigstellung konnten sie erste Libellen und dieses Frühjahr Molche und Frösche entdecken. Sogar ein Eisvogel hat dem Teich schon einen kurzen Besuch abgestattet.

Infinity-Pool aus Kiel

Bis nach Norddeutschland gelangte der Ruf unseres Wasser-Wettbewerbs! 218 m² ist dieses Wassergarten-Projekt gross, das 2018 entstanden ist. Herzstück ist ein Zierteich mit schwarzer Spiegelfläche. Um kein Mückenparadies zu schaffen, haben die zwei engagierten Teichbauer Moderlieschen eingesetzt, und damit diese den Winter überleben, musste die Wassertiefe etwa 80 cm sein. Es gibt einen Zulauf, gespeist vom Regenwassertank. Der Teich ist quasi als Infinitypool konzipiert, deswegen ist an einer Seite eine Metallplatte, an der Wasser steht und bei Zulauf in ein Feuchtbeet überläuft. Und alle Achtung: Aushub und Bau mussten händisch erfolgen, per Eimer brachten die Partner, tatkräftig unterstützt vom Freundeskreis, den Abraum auf die Strasse. «Obwohl er wirklich keine Ökooase ist, zieht der Teich Vögel und Marder und was hier sonst so kreucht und fleicht magisch an», schreiben die Kieler. Hinter einem Hinterhofgebäude solch ein Juwel mitten in einer Grossstadt zu errichten, ist eine Glanzleistung. Chapeau!  

Eine Seelandschaft

Der Grundstein für dieses Wasser-Paradies wurde schon vor 25 Jahren gelegt: 80 m³ Wasser umfasst das Naturbiotop, an den ein Bachlauf angeschlossen ist. Dieser wird über eine Pumpe mit Teichwasser gespiesen und dient der Belüftung des Wassers. Der Bachlauf ist in einen Barfussweg integriert: Man kann über Ziegel, Holz, Steine, Moos und Tannzapfen gehen und am Schluss seine Füsse im Bachlauf abkühlen.

In einem anderen Gartenteil ist ein Teich entstanden, als die Familie einen grossen Teil der Erde der Wiese «abhummusiert» hatte, um eine Magerwiese zu erhalten. Dabei kamen einige feuchte Stellen zum Vorschein. «Heute dient der Platz nebst Tieren wie Fröschen und Insekten auch unseren Mietern als Entspannungsoase und Ort für Kunstobjekte – inmitten von Wasser.» Wir ziehen unseren Hut vor so viel Engagement!

Für Kois und Menschen

«Wir leben hier in Uitikon mit unseren 25 Kois in einer Oase, die uns in der Seele guttut!»

Frösche und Kröten

Aus dem Tessin hat uns dieses Projekt erreicht: Im Tal Malvaglia ist dieses Biotop auf einer Höhe von 800 Metern entstanden. Der Erbauer, ein engagierter Naturschützer, schreibt dazu: «Jeden Tag, den ich es betrachte, erwacht es mehr und mehr zum Leben. All die Tiere, die Frösche, Gänse, Fische, Libellen ...  und viele Pflanzen wie Seerosen.» Er sei sehr glücklich, was er mit dem Bau des Teichs erreicht hat. «Jetzt ist es einfach ein Vergnügen, die Frösche ankommen zu sehen!»

Das Chrometgärtli

Die Nähe zum Dorfbach hat der Familie schon viele schöne Naturbeobachtungen ermöglicht, besonders der Anblick der Blauflügel-Prachtlibelle. «Dadurch entstand der Wunsch, den Lebensraum Wasser auch in unserem Garten zu vergrössern und einen Beitrag zur Vernetzung ökologisch wertvoller Flächen zu leisten», schreibt Walter Bühler. 2021 war es dann so weit: Ein Bagger wurde gemietet. Das Pflanzkonzept planten er und seine Frau selbst, mit dem Anspruch, mindestes 70 Prozent einheimische Stauden zu verwenden. Schon beim Teichaushub wurde deswegen die Umgebung modelliert. Durch den kiesigen Untergrund entstand eine Ruderalfläche mitsamt Abenteuerspielplatz für die Kinder. Bereits im ersten Jahr kamen unzählige Frösche, Libellen und andere Wasserinsekten zu Besuch. Besonders eindrücklich seien die Morgen- und Abendstunden: «Wenn sich Schwalben im Flug mit Wasser versorgen oder Fledermäuse auf Insektenjagt gehen.»

Übrigens: Das Chrometgärtli ist für Interessierte im Rahmen der Aktion «Offener Garten» am 15. Juni von 10 bis 17 Uhr und am 16. Juni von 12 bis 17 Uhr für einen Besuch geöffnet.